Montag, 2. Februar 2009

Facebook verwertet intime Nutzerdaten

Das soziale Netzwerk hat ein Tool präsentiert, mit dem es aus den persönlichen Daten seiner 150 Millionen Nutzer Gewinn schlagen will. Auch Angaben wie Familienstand oder sexuelle Orientierung werden miteinbezogen.

Facebook hat ein neues Tool präsentiert, mit dem das soziale Netzwerk Gewinn aus den persönlichen Daten seiner 150 Millionen Nutzer schlagen will. Die Idee, dass Werbeeinschaltungen genau auf das Profil des Facebook-Nutzers angepasst werden könnten, hat das Unternehmen bisher nicht erfolgreich umsetzen können. Mit dem neuen Umfrage-Tool, das fast in Echtzeit Ergebnisse liefert, soll das nun anders werden, berichtet die Zeitung «Telegraph». Damit können Unternehmen gezielt Leute aus der gewünschten Zielgruppe nach ihrer Meinung fragen. Viele Marktforscher meinen, dass ein Millionenpotenzial in den persönlichen Daten liegt, die Facebook-Nutzer auf ihren Profilen preisgeben.


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Israelis und Palästinenser als Versuchskaninchen
Das neue Umfragesystem nennt sich Engagement Ads und nutzt die Angaben, die Nutzer über sich selbst machen, um bestimmte Zielgruppen zu erreichen. Das Problem: Dabei werden nicht nur Daten wie Geburtstag oder Herkunftsland, sondern auch sehr persönliche Informationen wie Familienstand oder sexuelle Orientierung miteinbezogen. Um das Umfragesystem zu präsentieren, hat Facebook am Weltwirtschaftsforum in Davos eine Demonstration von Engagement Ads geboten. Palästinensische und israelische Facebook-Nutzer wurden gezielt ausgewählt, um ihnen eine Frage über Weltfrieden zu stellen. Dann wurden 120'000 Nutzer aus den USA gefragt, was sie vom Wirtschaftspaket von Präsident Obama halten. Nur wenige Minuten später lagen bereits Ergebnisse der Umfrage vor.

Auch diesmal Proteste?
Bisherige Versuche, aus persönlichen Daten der Facebook-Nutzer Profit zu schlagen, sind an Protesten gescheitert. Ein Service, der alle Freunde eines Nutzers von dessen Einkäufen auf Partnerseiten informiert hat, wurde nach kurzer Zeit wieder eingestellt, nachdem Facebook-User eine Kampagne dagegen gestartet hatten.

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Quelle: tagesanzeiger.ch

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