Jüngere Nutzergruppen gehen mit neuen Kommunikationskanälen wie sozialen Netzwerken im Internet viel zu leichtfertig um.
Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht der US-amerikanischen National Campaign to Prevent Teen and Unplanned Pregnancy. Die unabhängige Organisation hat im Zuge einer Untersuchung von insgesamt 1.280 Jugendlichen herausgefunden, dass rund 22 Prozent der weiblichen Nutzer im Teenageralter bereits mindestens einmal ein Bild von sich online gestellt haben, das sie in leicht bekleideter oder vollkommen nackter Pose zeigt. Bei den männlichen Teenagern sind es immerhin noch 18 Prozent, die derartige Fotos im Web veröffentlicht haben. Das mangelnde Gefahrenbewusstsein auf Seiten der jungen User sei äußerst bedenklich und berge eine ganze Reihe von Risiken. So könne etwa in den meisten Fällen nicht ausgeschlossen werden, dass derartige Online-Veröffentlichungen zu einem späteren Lebenszeitpunkt einmal negative Folgen für den Betroffenen nach sich ziehen, heißt es in dem Bericht.
"Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen ist sich gar nicht darüber bewusst, welchen Gefahren sie sich durch ihre Aktivitäten im Internet aussetzen", stellt Irmgard Hainz, Referentin bei der Aktion Jugendschutz der Landesarbeitsstelle Bayern, im Gespräch mit pressetext fest. Viel zu oft würden jüngere Nutzer unbedacht handeln und alle möglichen persönlichen Informationen im Web preisgeben. "Nacktfotos sind in dieser Hinsicht besonders gefährlich, da sie einmal womöglich unerwünschte Spätfolgen für die Betroffenen nach sich ziehen können. Es ist etwa kein Geheimnis mehr, dass heute viele Personalchefs bei der Jobvergabe vorab im Internet zu einem potenziellen Kandidaten recherchieren", merkt Hainz an. Ein auftauchendes Nacktfoto sei in diesem Zusammenhang sicherlich kein Pluspunkt auf der Karriereleiter.
"Mangelndes Gefahrenbewusstsein ist ein Problem, das wir generell beim Umgang der Jugend mit neuen Medientechnologien feststellen", erklärt Hainz. Um dieses zu schärfen, sollten Kinder bereits so früh wie möglich über die entsprechenden Gefahren aufgeklärt werden. "Sie müssen klar darüber Bescheid wissen, dass einmal online gestellte Inhalte später nicht wieder beliebig gelöscht werden können", erläutert Hainz. In dieser Hinsicht seien sowohl die Betroffenen selbst als auch die Eltern sowie die Bildungseinrichtungen gefordert. "Die meisten Eltern wissen gar nicht darüber Bescheid, was ihre Sprösslinge im Netz überhaupt tun. Hier besteht noch einiges an Aufklärungsbedarf", betont Hainz. Aber auch auf Seiten der Internetanbieter seien einige Verbesserungen notwendig. "Natürlich haben die Anbieter ein hohes Interesse daran, dass ihre Plattformen im Netz möglichst gut besucht sind. Gleichzeitig müssen sie aber sicherstellen, dass ungeeignete Inhalte auf ihren Webseiten für Minderjährige nicht zugänglich sind", so Hainz abschließend.
Quelle: CW
Donnerstag, 11. Dezember 2008
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